 Quelle: Kampagnenen-Logo, www.stopilisu.com
Hasankeyf wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe 2010 erklärt. Seine Höhlenwohnungen gelten als einzigartig weltweit. Mit der Überflutung würde Hasankeyf diesen Titel wieder verlieren.
Die Region zwischen Euphrat und Tigris zeichnet sich durch einen großen Artenreichtum aus. Es gibt dort Leoparden, Hyänen, Wildziegen, Gazellen und Bären. Bis ins 19 Jahrhundert gab es sogar noch Löwen. Auch die Mehrzahl der Ackerkräuter wie Klatschmohn und Rittersporn stammt von dort. Und fast alle Goldhamster der Welt sind Nachfahren einer Population aus dieser Region. Durch die Überflutung würden die Lebensräume der Tiere und Pflanzen zerstört. Besondere Arten, die nur hier heimisch sind, würden unwiderruflich aussterben.
Das Staudammprojekt hätte letztlich für die Türkei keinen wirtschaftlichen Nutzen. Denn die Investoren kommen alle aus dem Ausland und dorthin fließen auch wieder alle Gewinne. Außerdem können die ausländischen Investoren nicht verpflichtet werden, Steuern zu zahlen. So würde nicht einmal die türkische Regierung von diesem Großprojekt profitieren.
Dort, wo der Stausee geplant ist, verläuft eine der größten Ölpipelines der Welt - durch die das Öl von Russland unter anderem nach Deutschland fließt. Es ist ungewiss, ob die Pipeline den enormen Wassermassen auf Dauer Stand halten wird. Wenn Lecks auftreten oder die Leitung platzt, hätte das fatale Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem der Region.
Schweizer Wissenschaftler haben herausgefunden, dass das Wasser unterhalb der Staumauer um etwa 10°C kälter, stark verschmutzt und sauerstoffarm sein wird. Negative Folgen wären unter anderem: Lebensraumverlust von Pflanzen und Tieren, Erosion der Flussufer, gesenkter Grundwasserpegel, Freisetzung von Treibhausgasen, Zunahme von Malaria und anderen Tropenkrankheiten und schlechtere Wasserversorgung der Menschen in Syrien und im Irak.
Mehrere Zehntausende von Menschen würden ohne ihre Zustimmung umgesiedelt werden. Denn ihre Siedlungen müssten dem Stausee Platz machen. Diese Menschen verlieren ihren Lebensunterhalt und würden dafür nicht oder nur unzureichend entschädigt.
Mit dem Staudammbau geht ein Stück Geschichte verloren. In Mesopotamien haben sich die ersten Menschen angesiedelt und Getreide angebaut. Mit der geplanten Flutung der Dörfer und Kleinstädte, wird ein kulturelles Erbe unwiederbringlich zerstört.
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